Therapiegebiete

Postpartale Depression

Für betroffene Mütter kann sich die Zeit nach der Geburt, die eigentlich von Freude geprägt sein sollte, wie ein überwältigender Schatten anfühlen. Die Postpartale Depression (PPD) ist eine der häufigsten und schwerwiegendsten Komplikationen im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Wochenbett.1,2 Sie äußert sich durch Symptome wie anhaltend depressive Stimmung, Schuldgefühle und Schwierigkeiten beim Aufbau einer Bindung zum Baby. Außerdem kann sie Alltagsaktivitäten erheblich beeinträchtigen und Frauen scheuen sich sehr oft offen über ihre Gefühle zu sprechen.3-6

Postpartale Depression (PPD)

Eine postpartale Depression (PPD) – auch postnatale Depression (PND) oder peripartale Depression (bei Symptombeginn bereits vor der Entbindung) – ist eine schwerwiegende Erkrankung und eine der häufigsten Komplikationen im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Wochenbett.1,2,6 Klinisch wird PPD als eine schwere depressive Episode definiert, die während der Schwangerschaft oder nach der Entbindung beginnt.3

Von einer schweren depressiven Episode spricht man, wenn fünf oder mehr depressive Symptome vorliegen, darunter gedrückte Stimmung sowie Freud- und Interessenlosigkeit, und diese Symptome mindestens 2 Wochen anhalten.3 Weitere Symptome einer PPD können das Gefühl von Schuld und Wertlosigkeit, mangelndes Interesse an Alltagsaktivitäten, Angst sowie schnelle Ermüdbarkeit und Energielosigkeit sein.4,6

Frühzeitige Diagnose als Schlüssel zum Erfolg

Etwa 10-15% aller Mütter in Deutschland sind davon betroffen.7-12 Eine PPD hat erhebliche kurz- und langfristige Folgen für Mutter, Kind und deren Familie.5,13 Eine Fehldiagnose oder eine verspätete Diagnose und Behandlung können die Folgen der Erkrankung für Mutter, Kind und Familie verschlimmern.13,14 In vielen Bevölkerungsgruppen wird eine PPD jedoch zu selten diagnostiziert und behandelt.1,15

Auswirkungen auf Patientinnen

Patientinnen mit PPD erleben häufig Beziehungsprobleme, haben Schwierigkeiten, am sozialen Leben teilzunehmen, und empfinden ein erhöhtes Maß an Stress.16 Depressive Symptome bei Müttern stehen in einem signifikant negativen Zusammenhang mit der Lebensqualität.16

Symptome einer PPD können über Jahre andauern.17,18 Eine Beobachtungsstudie ergab, dass unbehandelte Symptome einer PPD bei einigen Patientinnen bis zu 11 Jahre nach der Entbindung mit anhaltender Schwere fortbestehen können.18

Unser Ansatz

In Deutschland wird geschätzt, dass jährlich etwa 10-15% aller Mütter kurz vor oder nach der Entbindung an depressiven Symptomen leiden.7-12 Wir arbeiten daran, die Screening- und Behandlungsraten für postpartale Depression zu verbessern und dringend benötigte Lösungen zu entwickeln, um die Ergebnisse der mütterlichen psychischen Gesundheit zu optimieren.

Innovative Forschung

Wir konzentrieren uns darauf, den Standard der Versorgung für Frauen mit postpartaler Depression grundlegend zu verändern und prüfen Möglichkeiten in Bereichen, in denen ein großer ungedeckter Bedarf besteht, um die Behandlung von psychischen Erkrankungen im Zusammenhang mit der Mutterschaft neu zu gestalten.

Zahlen und Fakten

10–15%

Etwa 10-15% aller Mütter in Deutschland leiden kurz vor oder nach der Entbindung an depressiven Symptomen.7-12 Die Prävalenzraten von PPD variieren je nach Region, wobei weltweit geschätzt etwa 17,2% der Mütter betroffen sind.a,15,19,20

11 Jahre

Eine Beobachtungsstudie ergab, dass unbehandelte Symptome einer PPD bei einigen Patientinnen bis zu 11 Jahre nach der Entbindung mit anhaltender Schwere und hohem Risiko für eine nachteilige kindliche Entwicklung fortbestehen können.18

5+

Von einer schweren depressiven Episode spricht man, wenn fünf oder mehr depressive Symptome vorliegen, darunter gedrückte Stimmung sowie Freud- und Interessenlosigkeit, und diese Symptome mindestens 2 Wochen anhalten.3

a Laut einer Metaanalyse von 565 Studien mit Daten von 2000 bis 2021. Die Prävalenz oder Inzidenz wurde mit standardisierten validierten Verfahren, mit von den Befragten selbst ausgefüllten Fragebögen oder mit klinisch strukturierten Interviews ermittelt. Die Prävalenzraten können je nach verwendetem Untersuchungsverfahren variieren.19

Referenzen
 
  1. American College of Obstetricians and Gynecologists. Obstet Gynecol. 2023; 141(6): e1232–e1261
  2. Vogel JP et al. Lancet Glob Health. 2024; 12(2): e317–e330
  3. American Psychiatric Association. Depressive disorders. In: Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders. 5th ed, text revision. Washington DC: American Psychiatric Association Publishing; 2022.
  4. National Institutes of Mental Health. Abgerufen am 23. Oktober 2025. https://www.nimh.nih.gov/health/publications/perinatal-depression
  5. Moore Simas TA et al. Curr Med Res Opin. 2019; 35(3): 383-393
  6. Thurgood S et al. Am J Clin Med. 2009; 6(2): 17–22
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