Therapiegebiete
Entzündlich-rheumatische Erkrankungen sind eine Untergruppe der über 100 verschiedenen Krankheitsformen, die unter dem Sammelbegriff „Rheuma“ zusammengefasst werden. Sie betreffen vor allem den Stütz- und Bewegungsapparat und gehen mit chronischen Schmerzen, Schwellungen, Bewegungseinschränkungen und Entzündungen einher. Dabei ist nicht nur die ältere Bevölkerung betroffen – auch Kinder und Jugendliche können erkranken. Gemeinsam ist diesen Erkrankungen, dass das Immunsystem fehlgesteuert ist und körpereigenes Gewebe – insbesondere Gelenke, Sehnen, Haut oder sogar innere Organe – angreift.1
Die genauen Ursachen der entzündlich-rheumatischen Erkrankungen sind bislang nicht abschließend geklärt. Es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischer Veranlagung und verschiedenen Umweltfaktoren die Entstehung der chronisch-entzündlichen Autoimmunerkrankungen begünstigt.2
Zu den bekannten Risikofaktoren zählen das weibliche Geschlecht, ein höheres Lebensalter, Rauchen, Übergewicht sowie Parodontitis. Diese Faktoren können dazu beitragen, dass das Immunsystem die körpereigenen Gelenkstrukturen angreift. Infolge dieser gestörten immunologischen Selbsttoleranz bilden sich Autoantikörper.3
der Erwachsenen in Deutschland leiden an entzündlich-rheumatischen Erkrankungen.4
Rheumatoide Arthritis und Spondyloarthritiden sind die häufigsten Formen entzündlicher Rheuma-Erkrankungen.4,5
Rund 14.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland haben eine chronisch-entzündlich-rheumatische Erkrankung.4
Das Frühstadium entzündlich-rheumatischer Erkrankungen ist häufig schwer zu erkennen, da die Beschwerden oft unspezifisch und zunächst nur leicht ausgeprägt sind. Zu den typischen Symptomen zählen Gelenkschmerzen, Schwellungen, Rötungen und eine lokale Überwärmung. Häufig sind zunächst kleinere Gelenke wie Finger-, Zehen- oder Handgelenke betroffen, abhängig vom Krankheitsbild können auch größere Gelenke (z. B. die Kniegelenke) oder die Wirbelsäule mitbetroffen sein. Die Beschwerden treten typischerweise in Ruhe oder in den frühen Morgenstunden auf und bessern sich durch Bewegung. Eine morgendliche Gelenksteifigkeit von mehr als 30 bis 60 Minuten gilt als typisches Frühsymptom vieler entzündlich-rheumatischer Erkrankungen (z. B. rheumatoide Arthritis, Psoriasis-Arthritis oder Spondyloarthritiden).6, 7
Bleibt die Erkrankung unbehandelt, kann es im weiteren Verlauf zu strukturellen Gelenkschäden kommen. Die anhaltende Entzündung kann Knorpel und Knochen schädigen, was zu Fehlstellungen, Deformierungen und Einschränkungen der Beweglichkeit bis hin zur Gelenkzerstörung führen kann. Darüber hinaus können viele dieser Erkrankungen auch systemische Auswirkungen haben und innere Organe wie Haut, Lunge, Augen oder das Herz-Kreislauf-System betreffen.8 Auch die psychische Gesundheit der Patient*innen ist häufig beeinträchtigt – beispielsweise durch chronische Schmerzen, Fatigue, depressive Symptome oder soziale Isolation.9
Durch eine möglichst frühzeitige Diagnose und krankheitsmodifizierende Behandlungen kann sich die Prognose verbessern. Die Kontrolle der Entzündung kann helfen, den Krankheitsverlauf zu stabilisieren und das Fortschreiten der Gelenkschäden zu verhindern.10
Biogen bietet ergänzend zur medizinischen Behandlung digitale Services an:
Biogen-270715