Jedes Jahr erkranken ein bis zwei von 100.000 Personen an Amyotropher Lateralsklerose (ALS), einer fortschreitenden, neurodegenerativen Erkrankung. Sie greift bestimmte Nervenzellen in Gehirn und Rückenmark an. Wenn diese Motoneuronen absterben, verliert das Gehirn die Kontrolle über die Bewegungen der Muskeln.1
Im November 2019 fiel Eva Meer das erste Mal eine Veränderung auf. Die Vorsitzende eines Tanzsportvereins, normalerweise immer mittendrin – laut, lachend, redend – hat das Gefühl zu lallen und deutlich schwerer zu sprechen. Auch ihr Mann Detlev und andere Vereinsmitglieder bemerkten es. Im März 2020 riet ihr Hausarzt zu einem Besuch beim Neurologen und Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Doch die Corona-Pandemie kam dazwischen. Eva begann zu googeln und stellte fest: „Bei Sprachproblemen scheint es nur eine begrenzte Anzahl an Auslösern zu geben: Hirntumor, MS, Parkinson, ALS.“