Neue Lösungen mithilfe der Neurotechnologie: Junge Unternehmen begeistern mit digitalen Ansätzen zur Diagnose und Therapie der Alzheimer-Erkrankung

München, 5. April 2022 – Im Rahmen des „neurotechprize“ von Biogen und EIT Health hat die unabhängige Jury neun junge Unternehmen für das Finale ausgewählt – unter ihnen auch zwei deutsche Teams aus Berlin und Duisburg. Die Start-ups nutzen die Möglichkeiten der Digitalisierung, um neurowissenschaftliche Technologien für den Umgang mit der bisher unheilbaren Alzheimer-Erkrankung zu entwickeln – von der Diagnose per Smartphone-Tastatur bis zur digitalen Therapieunterstützung.

Demenz ist eine der drängendsten Gesundheitsherausforderungen des 21. Jahrhunderts. Die häufigste Form der Demenz ist die Alzheimer-Erkrankung, sie betrifft in Deutschland knapp eine Million Menschen. Bis 2050 könnte sich ihre Zahl fast verdoppeln.1 Trotz intensiver Forschung und vielversprechender Behandlungsansätze ist die Erkrankung bisher nicht heilbar. Umso wichtiger sind innovative Lösungen zur Verbesserung der Diagnose und der nichtmedikamentösen Therapie sowie zur Steigerung der Lebensqualität von Erkrankten und ihren Angehörigen.

Mit dem „neurotechprize“ fördern Biogen und EIT Health (Teil des Europäischen Institutes für Innovation und Technologie) solche Lösungen. Unter den 78 Bewerber*innen des weltweiten Wettbewerbs hat die unabhängige Jury nun neun Finalist*innen ausgewählt. Sie erhalten ein umfangsreiches Mentoring von führenden Branchenexpert*innen und werden am 3. Mai erneut vor die Jury treten, um ihre Projekte in der Finalrunde zu präsentieren. Die Gewinner des „neurotechprize“ erwartet ein Preisgeld von 100.000 Euro, das zweitplatzierte Team erhält 50.000 Euro.

Die Ansätze der jungen Unternehmen sind sehr vielseitig. Das französische Unternehmen AgenT beispielsweise entwickelt einen neuen Bluttest zur Diagnose der Alzheimer-Erkrankung basierend auf biologischer Big Data und maschinellem Lernen. nQ Medical und Neurocast setzen auf digitales Monitoring des Krankheitsverlaufs mittels alltäglicher digitaler Interaktionen, z. B. mit dem Smartphone. Auch Combinostics setzt auf neue Technologien zur Diagnose und unterstützt Ärzt*innen unter anderem mit einem klinischen Entscheidungshilfesystem. Five Lives bietet den Nutzer*innen die Möglichkeit, ihre Gehirngesundheit eigenständig zu überprüfen und ihr individuelles Alzheimer-Risiko durch Verbesserungen des Lebensstils zu reduzieren. Brain+ und OptiChroniX setzen hingegen bei der Therapie an und möchten Therapeut*innen und Pflegende mit digitalen Angeboten unterstützen.

Unter den neun Finalist*innen befinden sich auch zwei deutsche Teams. Das Berliner Start-up ichó entwickelt ein digitales Therapiegerät, das auf spielerische Weise die kognitiven und motorischen Fähigkeiten von Demenz-Erkrankten trainiert. Dabei zeichnet das intelligente Sensorsystem Gesundheitsdaten auf, die den Therapieprozess und den Krankheitsverlauf sichtbar machen. Aus Duisburg geht PeakProfiling in das Rennen um den „neurotechprize“. Das Unternehmen will das Shazam der Gesundheitsbranche werden. Anstelle von Popsongs soll ihre KI-basierte Technologie auf Erkenntnissen der Musikwissenschaft und der Mathematik aufbauend krankheitsspezifische Stimmmerkmale erkennen.

Weitere Informationen über die Finalist*innen finden Sie in den Kurzportraits unten. Über den „neurotechprize“ können Sie hier mehr erfahren: https://www.neurotechlab.de/prize/

Über EIT Health

EIT Health ist ein Netzwerk von Spitzeninnovatoren im Gesundheitsbereich mit rund 150 Partnern und wird vom Europäischen Innovations- und Technologieinstitut (EIT), einer Einrichtung der Europäischen Union, unterstützt. Wir arbeiten grenzüberschreitend zusammen, um neue Lösungen zu entwickeln, die es den europäischen Bürgern ermöglichen, länger und gesünder zu leben.

Europa steht vor der Herausforderung zunehmender chronischer Krankheiten und Multimorbidität und versucht, die Möglichkeiten der Technologie zu nutzen, um über die konventionellen Ansätze für Behandlung, Prävention und gesunde Lebensweise hinauszugehen. Wir brauchen Vordenker, Innovatoren und effiziente Wege, um innovative Gesundheitslösungen auf den Markt zu bringen.

EIT Health geht auf diese Bedürfnisse ein. Wir verbinden alle relevanten Akteure des Gesundheitswesens über die europäischen Grenzen hinweg und achten darauf, alle Seiten des „Wissensdreiecks“ einzubeziehen, damit Innovation an der Schnittstelle von Forschung, Bildung und Wirtschaft zum Nutzen der Bürger stattfinden kann.

EIT Health: Together for healthy lives in Europe.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.eithealth.eu.

Zukunftsgerichtete Aussagen

Diese Pressemitteilung enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Diese Aussagen können durch Wörter wie „vermuten“, „glauben“, „schätzen“, „erwarten“, „prognostizieren“, „möglicherweise“ sowie ähnliche Wörter und Formulierungen gekennzeichnet sein. Zukunftsgerichtete Aussagen sollten nicht als verlässliche Informationen bewertet werden. Solche Aussagen sind immer mit Risiken und Unwägbarkeiten behaftet, die zu einem Abweichen der tatsächlichen Ergebnisse von den zum Ausdruck gebrachten Erwartungen führen können. Dies kann unter anderem folgende Punkte betreffen: das Erfüllen klinischer Studienendpunkte, die Erteilung von Zulassungen, das Auftreten unerwünschter sicherheitsrelevanter Ereignisse, Wettbewerbsbedingungen, die Sicherstellung von Kostenerstattungen, nachteilige Markt- und Wirtschaftsbedingungen, Probleme mit Herstellungsverfahren, Abhängigkeiten von Dritten, die Nichterfüllung regulatorischer Auflagen inklusive Nachteilen durch Änderungen derselben, den wirksamen Schutz unseres geistigen Eigentums und die dabei entstehenden Kosten sowie die sonstigen Risiken und Unwägbarkeiten, die im aktuellen Quartals- oder Jahresbericht sowie in anderen Berichten aufgeführt sind, die bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC eingereicht wurden. Die getroffenen Aussagen beruhen auf aktuellen Annahmen und Erwartungen und geben nur den Stand mit Datum dieser Pressemitteilung wieder. Biogen unterliegt keiner Verpflichtung zur öffentlichen Aktualisierung der in der Presseinformation enthaltenen zukunftsgerichteten Aussagen.

Quellen
  1. Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V. Informationsblatt 1. Die Häufigkeit von Demenzerkrankungen. Verfügbar unter: https://www.deutsche-alzheimer.de/fileadmin/Alz/pdf/factsheets/infoblatt1_haeufigkeit_demenzerkrankungen_dalzg.pdf. Abgerufen am 04.03.2022.

 

Ansprechpartner bei Biogen für Medienvertreter
Stefan Schneider
Director Corporate Affairs
Biogen GmbH
Riedenburger Straße 7
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Tel: 089 99617-283
Fax: 089 99617-145
E-Mail: stefan.schneider@biogen.com

Biogen-159751

Neurotechprize: Steckbriefe der Finalist*innen

Unternehmen/Team    Name des Produkts/Services Standort
PeakProfiling 365 Degree Voice-Based Patient
Monitoring for Alzheimer's Patients
Deutschland (Berlin)

PeakProfiling aus Deutschland
PeakProfiling will das Shazam der Gesundheitsbranche werden. Anstelle von Popsongs soll ihre KI-basierte Technologie basierend auf Erkenntnissen der Musikwissenschaft und der Mathematik krankheitsspezifische Stimmmerkmale erkennen. Auf Grundlage ihrer Algorithmen zur Erkennung von Erkrankungen wie Depression, Demenz oder Bewegungsstörungen erforscht das Unternehmen nun unter anderem die Stimmcharakteristika der Alzheimer-Erkrankung. 

 

Unternehmen/Team    Name des Produkts/Services Standort
ichó systems gmbh ichó Deutschland (Duisburg)

ichó aus Deutschland
Das Therapiegerät ichó trainiert auf spielerische Weise die kognitiven und motorischen Fähigkeiten von Demenz-Erkrankten und soll dabei nicht nur zur Lebensqualität der Betroffenen beitragen, sondern auch ihre Pflegenden unterstützen. Das intelligente Sensorsystem zeichnet dabei Gesundheitsdaten auf, um den Therapieprozess und den Krankheitsverlauf sichtbar zu machen. Auf Grundlage dieser Daten soll ichó zu einer Gesundheitsplattform weiterentwickelt werden, die den Patient*innen individualisierte Gesundheitsdienste bietet.

 

Unternehmen/Team    Name des Produkts/Services Standort
AgenT ADetect Frankreich

AgenT aus Frankreich
Mit ihrem neuen Bluttest „ADetect“ will AgenT die Diagnose der Alzheimer-Erkrankung schon vor dem Auftreten der ersten Symptome ermöglichen. Dabei gehen Medizin und Technologie Hand in Hand: dank biologischer Big Data und maschinellem Lernen hat das Team neue Alzheimer-Biomarker, also biologische Merkmale, die krankhafte Veränderungen anzeigen, im Blut entdeckt. Die entstehende Datenbank soll helfen, die Alzheimer-Erkrankung künftig unkomplizierter und frühzeitiger erkennen und behandeln zu können.

 

Unternehmen/Team    Name des Produkts/Services Standort
Brain+ Digital Cognitive Stimulation Therapy Dänemark

Brain+ aus Dänemark
Mit praktischen digitalen Inhalten will Brain+ Therapeut*innen unterstützen und die Vorbereitungszeit der Therapien für Menschen mit milder bis moderater Demenz minimieren. Zum Einsatz kommt dabei die klinisch validierte kognitive Stimulationstherapie (Cognitive Stimulation Therapy – CST). Auch Pflegende können mit Unterstützung der digitalen CST die Therapie zuhause ergänzend weiterführen und so zur Lebensqualität der Erkrankten beitragen.

 

 

Unternehmen/Team    Name des Produkts/Services Standort
Combinostics Oy cNeuroLight Finnland

Combinostics Oy aus Finnland
Die Diagnose der Alzheimer-Erkrankung ist komplex und erfordert die Analyse vieler Informationen aus unterschiedlichen Quellen, daher ist die Erkrankung noch immer unterdiagnostiziert. Mit „cNeuroLight“ will sich Combinostics Oy dieser Herausforderung stellen. Ihre Lösung: eine Kombination aus einem digitalen kognitiven Test, einer automatisierten Quantifizierung von Gehirnscans und einem klinischen Entscheidungshilfesystem mit maschinellem Lernen, das bei der Differentialdiagnose und der Entscheidung über eine geeignete Behandlung hilft.

 

 

Unternehmen/Team    Name des Produkts/Services Standort
Five Lives Five Lives Frankreich

Five Lives aus Frankreich
Das Start-up Five Lives möchte Menschen dazu befähigen, ihr individuelles Risiko einer Alzheimer-Erkrankung eigenständig zu reduzieren. Hierfür entwickelt das junge Unternehmen eine App, mit der Nutzer*innen ab dem Alter von 50 Jahren die Gesundheit ihres Gehirns anhand einer klinisch validierten Risikobewertung überprüfen können. Die App begleitet die Nutzer*innen außerdem bei der Verbesserung ihres Lebensstils, um ihr individuelles Alzheimer-Risiko zu verringern.

 

Unternehmen/Team    Name des Produkts/Services Standort
Neurocast Neurocast Niederlande

Neurocast aus den Niederlanden
Mit Neurocast soll die Überwachung neurologischer Erkrankungen wie der Alzheimer-Krankheit günstiger, unkomplizierter und weniger verzerrungsanfällig werden. Die Anwendung nutzt alltägliche digitale Interaktionen, wie z.B. die Smartphone-Nutzung, um eine individuelle Leistungsüberwachung der Patient*innen im Alltag zu ermöglichen. Dabei setzt das Start-up auf passives digitales Monitoring, etwa indem die Standard-Tastatur des Smartphones durch die datengenerierende „Neurokeys“-Tastatur ersetzt wird.

 

Unternehmen/Team    Name des Produkts/Services Standort
nQ Medical nQ Medical USA

nQ Medical aus den USA
Die Software von nQ Medical kann als digitaler Biomarker, also als Merkmal für krankhafte Veränderungen bei kognitiven und motorischen Störungen, eingesetzt werden. Die „Digital Biomarker Discovery Platform for Diseases of Cognition and Motor” sammelt und analysiert mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) Daten über die Interaktion der Nutzer*innen mit ihren persönlichen Geräten. Diese Daten helfen bei der Früherkennung sowie bei der Überwachung des Krankheitsverlaufs und der Wirkung der Therapie.

 

 

Unternehmen/Team    Name des Produkts/Services Standort
OptiChroniX myAVOS Schweiz

OptiChroniX aus der Schweiz
Mit ihrem digitalen Therapiemittel „myAvos“ möchte OptiChroniX die Behandlung von Demenz und der Alzheimer-Erkrankung smart machen. Die App „myAvos DTX“ soll älteren Menschen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung von Ärzt*innen verschrieben werden können und bietet dann einen KI-gestützten Coach, der die Betroffenen durch personalisierte Interventionen wie kognitives Training unterstützt. Mit der ergänzenden App „myAVOS CARE“ können Pflegende das Wohlbefinden und die kognitiven Fähigkeiten der Erkrankten kontrollieren.

 

 

 

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