Umfrage zum Welt-Alzheimertag zeigt: Mehrheit der Deutschen wünscht sich mehr Informationen über die Alzheimer-Erkrankung

Über ein Drittel der Deutschen wünscht sich mehr Informationen über die Alzheimer-Erkrankung und eine frühzeitige Aufklärung. Das zeigt eine repräsentative Umfrage im Auftrag von Biogen. Pünktlich zum diesjährigen Welt-Alzheimertag wird dadurch deutlich: Für ein besseres Verständnis der Erkrankung ist noch Aufklärung in vielen Bereichen nötig.

MÜNCHEN, 20. September 2021 – Schon seit 1994 finden am Welt-Alzheimertag im September vielfältige Aktionen statt, die auf Betroffene und ihre Angehörige aufmerksam machen. Dass das allein nicht genug ist, zeigt jetzt eine repräsentative Umfrage von Civey 1 im Auftrag von Biogen. Diese macht deutlich, dass sich ein Großteil der Deutschen dafür interessiert, mehr Informationen über Alzheimer zu erhalten. Trotzdem sind einige wichtige Informationen über die Krankheit noch immer nicht weitreichend bekannt. Dadurch ist es in den meisten Fällen schwierig, die Lebensumstände der Betroffenen zu verbessern.

Über 70 % der Deutschen über 18 Jahren möchten die Diagnose lieber früh wissen

„Wenn ich unter einer Alzheimer-Erkrankung leide, dann möchte ich das früh wissen,“ antworteten über 70 % in der Umfrage. Fast 78 % würden dies zudem als nützlich empfinden. Damit ist eine große Mehrheit also dazu bereit, sich auch längerfristig mit einer möglichen Alzheimer-Diagnose auseinanderzusetzen. Tatsächlich kann es maßgeblich zum Erhalt von mehr Lebensqualität im Krankheitsverlauf beitragen, Alzheimer zeitig festzustellen. So können Betroffene in sehr frühen Stadien oft positiv in den Verlauf der Erkrankung eingreifen, beispielsweise durch einen gesunden Lebensstil.

Unwissenheit über Alzheimer herrscht vor

Klassischerweise zeigt die Alzheimer-Erkrankung einen schleichenden Beginn, wodurch Veränderungen im Gehirn bereits bis zu 20 Jahre vor dem Einsetzen der ersten sichtbaren Symptome nachweisbar sind.2 Nur etwa 4 % der Deutschen ist das bewusst. Im Stadium der Präklinischen Alzheimer-Erkrankung etwa sind Symptome tatsächlich zunächst so gut wie nicht feststellbar. Auch in der anschließenden Phase der Alzheimerbedingten MCI (MCI=Mild Cognitive Impairment) weisen die Krankheitserscheinungen nur sehr milde Ausprägungen mit lediglich leichten kognitiven Symptomen auf. In diesen Stadien kann der Krankheitsverlauf noch durch nicht-medikamentöse Maßnahmen positiv beeinflusst werden.

Auch im Allgemeinen wissen viele Deutsche nur wenig über Alzheimer. Der Unterschied zwischen einer Demenz und der Alzheimer-Erkrankung ist beispielsweise mehr als der Hälfte der Deutschen (52 %) nicht bekannt. Dabei beschreibt Alzheimer eine spezifische Diagnose, wobei Demenz lediglich ein Überbegriff für eine Vielzahl von Erkrankungen ist. So entwickeln Alzheimer-Betroffene im Verlauf ihrer Erkrankung zwangsläufig eine Demenz, während es gleichzeitig auch andere Krankheiten gibt, die einen anhaltenden Gedächtnisverlust hervorrufen können.

Angst, zu erkranken, führt oft zu Tabuisierung

Die Angst vor einer Alzheimer-Erkrankung ist weit verbreitet. Über die Hälfte der Deutschen (57 %) gibt an, sich davor zu fürchten, in ihrem Leben einmal Alzheimer zu bekommen. Frauen empfinden diese Möglichkeit in der Befragung sogar als noch etwas beängstigender als Männer (59 % Frauen, zu 55 % Männer). Obwohl dieser Umstand also viele Menschen eint, fühlt sich die Mehrheit der Befragten noch immer nicht wohl, in der Öffentlichkeit über Alzheimer zu sprechen. So sehen circa zwei Drittel Alzheimer als eine in der Gesellschaft mit Vorurteilen und Tabus belegte Krankheit an. Unter diesen Voraussetzungen trauen sich immer noch viel zu wenig Betroffene, die vielleicht erste leichte kognitive Störungen wahrnehmen, diese auch anzusprechen. Nur durch weitreichende Informationsangebote ist es möglich, diesem Problem entgegenzuwirken. Und das sieht auch ein großer Teil der deutschen Bevölkerung so: 42 % der Befragten wünschen sich mehr Informationen über Alzheimer von ihrem Arzt.

Über die Alzheimer-Erkrankung

Alzheimer ist eine neurodegenerative Erkrankung bei der es durch genetische, externe und altersbedingte Faktoren zu einer Ablagerung von normalerweise löslichen Proteinen im Gehirn kommt.3 Dadurch liegt der Krankheitsbeginn im Großteil der Fälle weit vor der eigentlichen Krankheitsdiagnose. Momentan werden Alzheimer-Symptome jedoch oft so lange ignoriert oder nicht erkannt, bis es für lebensverbessernde Maßnahmen zu spät ist. In Deutschland leben derzeit rund 1,6 Millionen Menschen, die von einer Demenz betroffen sind und circa 300.000 Menschen erkranken jährlich neu. Die meisten von ihnen, etwa zwei Drittel, leiden unter der Alzheimer-Krankheit. Mehr Informationen über wichtige Dinge, die Betroffene und ihre Angehörigen nach einer Diagnose in Angriff nehmen sollten, finden Interessierte beispielswiese auf der Website der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V.

Quellen
  1. Umfragebedingungen: Das Meinungsforschungsunternehmen Civey hat im Auftrag der Biogen GmbH 2.500 Personen zwischen dem 09.07. und dem 10.07.2021 befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Der statistische Fehler der Gesamtergebnisse liegt bei 3,4 Prozent.
  2. Alzheimer’s Association. Alzheimer’s Association Report: 2020 Alzheimer’s disease facts and figures. Alzheimers Dement. 2020;16(3):391-460.
  3. Tran L, Ha-Duong T. Exploring the Alzheimer amyloid-β peptide conformational ensemble: A review of molecular dynamics approaches. Peptides. 2015;69:86–91. doi:10.1016/j.peptides.2015.04.009

 

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